imdb.com: 5.8



HAYWIRE

USA/Irland 2011
Regie: Steven Soderbergh
mit: Gina Carano, Ewan McGregor, Michael Fassbender, Channing Tatum, Michael Douglas, Antonio Banderas, Michael Angarano

Als ich meinem Kollegen genüber erwähnte, dass ich mit Haywire anschauen wollte, meinte dieser, dass er ihn schon gesehen hätte. Auf meine Frage "Und?" kam ein "Anders." Ein Blick auf den Namen des Regisseurs relativiert das Ganze dann aber schon wieder ein wenig, denn "anders" ist für Steven Soderbergh nicht unbedingt ungewöhnlich, wenn man beispielsweise mal an Solaris zurückdenkt. Aber keine Angst, Haywire ist kein Film mit bedrückender Stimmung und einer Story, bei der man hinterher noch viel weniger weiß als vorher. So anders ist er nun doch nicht. Aber anders ist schon mal, dass die Hauptdarstellerin eine völlig Unbekannte ist, während die bekannten Namen nur Nebenrollen spielen.
Mallory (Carano) ist so eine Art Geheimagentin, arbeitet aber für eine private Firma. Ihr Chef Kenneth (McGregor) sorgt für die Aufträge. Kaum von einer Geiselbefreiung wieder zuhause, wird Mallory auf einen Beschattungsauftrag geschickt. Ihr Partner für diesen Auftrag ist Paul (Fassbender). Doch Mallory merkt, dass irgendetwas nicht stimmt und so wird aus der Beschattung ein Kampf ums Überleben. Wer steckt dahinter? Und in wie fern hat dies mit dem vorherigen Auftrag zu tun?
Ein Großteil der Story erfahren wir nicht direkt, sondern eher in der Erzählung der Hauptfigur, die mit sehr langen Rückblenden bestückt ist. Soderbergh nutzt dabei auch verschiedene Farben, sodass einige Rückblenden recht bräunlich, andere wiederum sehr graublau gehalten sind. Auch die anderen Szenen der Gegenwart sind in der Farbigkeit eher zurückhaltend. Alles in allem gibt dies dem Film eine gewisse Retro-Atmosphäre. Daher ist der Film zwar "anders", aber es beeinträchtigt nicht das Kinovergnügen.





imdb.com: 6.6



JOHN CARTER - ZWISCHEN ZWEI WELTEN
(JOHN CARTER)

USA 2012
Regie: Andrew Stanton
mit: Taylor Kitsch, Lynn Collins, Samantha Morton, Willem Dafoe, Thomas Haden Church, Mark Strong, Dominic West

John Carter hat genau den richtigen Hauptdarsteller. Nicht nur, weil Taylor Kitsch super in die Rolle passt, sondern auch, weil er einen absolut passenden Nachnamen hat. Ja, der Film hat eine gewisse Portion Kitsch und Schnulz, aber bei diesem Film gehört das einfach dazu.
John Carter (Kitsch) ist ein Kriegsveteran des amerikanischen Bürgerkriegs. Auf der Suche nach einer Höhle voller Gold findet er sich plötzlich irgendwo anders wieder. An diesem anderen Ort, an dem sich sein Körper übrigens weigert, sich an die ihm bekannten Gesetze der Physik zu halten, trifft er auf seltsame, über 3 Meter große Gestalten, gegen die er sich behaupten muss. Als er dann auf Dejah (Collins) trifft und erfährt, dass er nicht mehr auf der Erde, sondern auf dem Mars ist, ist er zwiegespalten: einerseits möchte er zurück zur Erde, andererseits kann er aber Dejah nicht mit ihrem Schicksal allein lassen, Sab Than (West) heiraten zu müssen, um ihr Volk vor der Zerstörung zu schützen ...
Raffiniert ist auch die Geschichte drumrum. Wir erfahren von all dem nämlich nicht aus erster Hand, sondern Ned Burroughs (der Typ, der 1912 den Roman herausbrachte, auf dem dieser Film basiert, und der unter anderem auch Tarzan ins Leben rief) liest das Ganze aus dem Tagebuch seines verstorbenen Onkels.
Schade nur, dass der Film bisher nicht den gewünschten Erfolg verbuchen kann, auf den man gehofft hatte. Soweit ich weiß, rechnet man nicht mehr damit, dass der Film überhaupt noch seine Produktionskosten einspielt. Allerdings frag ich mich, warum der Filmdreh überhaupt so teuer war. An den Gagen der Darsteller kann es wohl nicht liegen, da diese ja weitgehend unbekannt sind. Es sind tolle Effekte drin, aber andere Filme mit tollen Effekten sind ja auch nicht so teuer. Haben die etwa an Originalschauplätzen gedreht und sich bei den Reisekosten verkalkuliert?    ;)

gesehen in 3D





imdb.com: 7.2


nominiert für 6 Oscars und 2 Golden Globes



GEFÄHRTEN
(WAR HORSE)

USA 2011
Regie: Steven Spielberg
mit: Jeremy Irvine, Peter Mullan, Emily Watson, Tom Hiddleston, Niels Arestrup, David Thewlis

Es ist 1912 im englischen Dartmoor. Der junge Albert ist dabei, als die Stute vom Nachbarhof ein Fohlen wirft. Genau dieses Fohlen wird Albert später sein nennen können, doch als der Krieg kommt, muss er sich von seinem Pferd Joey trennen. Joey wird zum Kavalleriepferd und reitet in den Krieg. Und weil im Krieg viel passiert, erlebt auch Joey eine Menge Abenteuer. Er trifft neue Freunde, verliert Freunde, wechselt öfter mal den Besitzer und "arbeitet" so auf verschiedenen Seiten des Krieges.
Als der Krieg beginnt ist Albert noch zu jung um sich freiwillig zu melden. Doch sobald es ihm möglich ist, zieht auch er in den Krieg. Albert hat immer noch die Hoffnung, dass er wieder mit Joey zusammenkommen wird, obwohl die Wahrscheinlichkeit dafür eigentlich gegen Null geht.
Der Film war für 6 Oscars nominiert, bekommen hat er aber leider keinen. Einen Oscar hatte ich ihm ganz besonders gewünscht: den für die beste Filmmusik. Die kommt nämlich, wie sollte es bei einem Steven Spielberg Film auch anders sein, von John Williams. Und weil die Musik so toll ist, hab ich mir gestern auch gleich die CD mit dem Soundtrack gekauft.
Aber auch der Rest des Filmes ist toll, es passt alles sehr schön zusammen und ist definitiv einen Gang ins Kino wert!





imdb.com: 7.4



• bestes adaptiertes Drehbuch



• bester Film
• bester Hauptdarsteller (G. Clooney)


nominiert für 4 weitere Oscars und 3 weitere Golden Globes



THE DESCENDANTS - FAMILIE UND ANDERE ANGELEGENHEITEN
(THE DESCENDANTS)

USA 2011
Regie: Alexander Payne
mit: George Clooney, Shailene Woodley, Amara Miller, Nick Krause, Patricia Hastie, Matthew Lillard, Judy Greer





imdb.com: 7.6



• bestes Szenenbild
• beste Kamera
• bester Ton
• bester Tonschnitt
• beste visuelle Effekte



• beste Regie


nominiert für 6 weitere Oscars und 2 weitere Golden Globes



HUGO CABRET
(HUGO)

USA 2011
Regie: Martin Scorsese
mit: Asa Butterfield, Ben Kingsley, Chloë Emily Mortimer, Sacha Baron Cohen, Jude Law


gesehen in 3D





imdb.com: 6.6



EIN RISKANTER PLAN
(MAN ON A LEDGE)

USA 2012
Regie: Asger Leth
mit: Sam Worthington, Elizabeth Banks, Jamie Bell, Genesis Rodriguez, Anthony Mackie, Ed Harris, Titus Welliver





imdb.com: 7.5



SHERLOCK HOLMES - SPIEL IM SCHATTEN
(SHERLOCK HOLMES: A GAME OF SHADOWS)

USA 2011
Regie: Guy Ritchie
mit: Robert Downey Jr., Jude Law, Noomi Rapace, Rachel McAdams, Jared Harris, Stephen Fry, Kelly Reilly





imdb.com: 7.9



• bester Schnitt


nominiert für 4 weitere Oscars und 2 Golden Globes



VERBLENDUNG
(THE GIRL WITH THE DRAGON TATTOO)

USA/Schweden/UK/Deutschland 2011
Regie: David Fincher
mit: Daniel Craig, Rooney Mara, Christopher Plummer, Stellan Skarsgård, Steven Berkoff, Robin Wright, Yorick van Wageningen, Joely Richardson, Geraldine James





imdb.com: 6.7


nominiert für 1 Oscar und 1 Golden Globe



DER GESTIEFELTE KATER
(PUSS IN BOOTS)

USA 2011
Regie: Chris Miller

Eigentlich wollte ich dem Film nur 6 Sterne geben. Und wer den Film in deutsch ansieht, wird mir da bestimmt auch zustimmen. Ich weiß nicht wie, warum und weshalb, aber in der deutschen Synchronisation spricht Elton (ja, der Showpraktikant von Stefan Raab) eine der Figuren. Und leider ist es eine Figur, die eine große Sprechrolle hat. Es gibt viele deutsche Schauspieler, die auch animierte Filme synchronisieren und bei den meisten merkt man noch nicht mal, dass es dieser oder jener Schauspieler ist. Da Elton allerdings fürs Synchronisieren denkbar ungeeignet ist, hört man wirklich nur Elton. Elton, der von einem Zettel abliest. Und weil man bei dieser Figur immer nur Elton hört und daher auch direkt gleich Elton vor dem inneren Auge sieht, ist diese Figur, die von Elton gesprochen wird, einfach nur nervig und unsympathisch. Ich würde mir den Film gern mal in englisch ansehen um zu erfahren, ob die Figur dann anders wirkt.
Nun, die Elton-Snchro kostet den Film eigentlich mindestens einen Stern, aber ich möchte den Film jetzt nicht gleich dafür bestrafen, wenn er im Englischen vielleicht ganz okay ist.
Aber worum geht es eigentlich? Ihr erinnert euch ja sicher alle an den Kater von den Shrek-Filmen. Nun, dieser Kater hat auch ein Leben außerhalb von Shrek und Co. und sein alter Freund Humpty Dumpty das Ei (gesprochen von Elton), der Schuld daran ist, dass Kater ein Geächteter ist, zieht ihn in eine gefährliche Sache hinein. Mit an Bord ist Kitty Samtpfote, mit deren Tanzkünsten Kater nur schwer mithalten kann.
Abgesehen von dem seltsamen Ei ist der Film eigentlich recht unterhaltsam. Es ist alles so ein wenig Olé und spanisch, aber das liegt halt am Kater-Charakter. Und es sind jede Menge anderer Geschichten mit drin verwurstet. Ich will ja nicht zuviel verraten, aber es geht unter anderem um Bohnen und eine goldene Gans :)

gesehen in 3D





imdb.com: 6.9


nominiert für 1 Oscar



ANONYMUS
(ANONYMOUS)

UK/Deutschland 2011
Regie: Roland Emmerich
mit: Rhys Ifans, Vanessa Redgrave, Joely Richardson, David Thewlis, Xavier Samuel, Sebastian Armesto, Rafe Spall, Edward Hogg, Sam Reid, Jamie Campbell Bower

Ich weiß nicht, wieviel von dem, was wir in diesem Film zu sehen bekommen, auf Fakten basiert. Die Anschuldigungen sind enorm: nicht William Shakespeare schrieb all die Stücke, die wir heute als größtes Gut der englischen Literatur ansehen, sondern ein anderer Mann, der aufgrund seines Adelsstandes nicht als Urheber dieser Werke genannt werden durfte. William Shakespeare war nur ein Schauspieler, der behauptete der Autor dieser Werke zu sein, die anonym veröffentlicht wurden. Zudem war er auch noch Analphabet, der zwar lesen, aber gar nicht schreiben konnte.
Der Film behandelt aber nicht nur den William Shakespeare (Spall), sondern eigentlich mehr den Mann, der angeblich der eigentliche Autor der Shakespeare-Stücke ist (Ifans, Campbell Bower). Und da gibt es reichlich Intrigen und gefährliche Liebschaften zu beleuchten, die unter anderem auch Queen Elizabeth I. (Redgrave, Richardson) involvieren.
Ich frag mich, was die Nachkommen zu diesem Film sagen. Müssten jetzt nicht die Nachkommen Shakespeares aufschreien und den Drehbuchautor als Lügner beschimpfen? Auch die Queen Elizabeth I. nachgesagten Affären sind recht heikel, aber auch da scheint niemand mehr darauf bedacht, den guten Ruf der Tudors zu bewahren, schließlich werden sie auch in anderen Filmen und Serien ähnlich dargestellt. Und was wirklich war, werden wir wohl nie erfahren.



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